Vorsicht bei diesen 10 Hunderassen: Nicht alle sind für Kinder geeignet

Hunde können treue Begleiter sein – aber nicht jede Rasse passt zu kleinen Kindern. Temperament, Erziehung und ursprünglicher Zuchtzweck spielen dabei eine grosse Rolle.

Familien, die über einen Hund nachdenken, sollten sich gut informieren. Einige Rassen gelten als besonders anspruchsvoll, dominant oder reaktiv – Eigenschaften, die mit Kleinkindern zur Herausforderung werden können.

1. Dobermann: Wachsam, intelligent, aber oft zu impulsiv



Der Dobermann ist ein eleganter und aufmerksamer Hund mit starkem Schutztrieb. Er reagiert schnell auf Reize, ist territorial und braucht eine klare, konsequente Führung. In unsicheren oder unklaren Situationen kann sein Verhalten schwer kontrollierbar werden – besonders im Umgang mit kleinen Kindern.

  • Reagiert sensibel auf Bewegungen und Laute
  • Starker Schutzinstinkt kann zu Überreaktionen führen
  • Erfordert konsequente Erziehung und mentale Auslastung

Tipp: Für erfahrene Halter geeignet – aber keine Einsteigerrasse für Familien mit kleinen Kindern.

2. Alaskan Malamute: Kraftvoll, unabhängig und schnell gelangweilt

Der Alaskan Malamute ist ursprünglich ein Schlittenhund – gezüchtet für Stärke und Ausdauer, nicht für Unterordnung. Sein eigenständiges Wesen kann ihn für Kinder unberechenbar machen, besonders wenn er unterfordert oder gestresst ist.

  • Kaum Interesse an „Gehorchen“ im klassischen Sinn
  • Hoher Bewegungsdrang und Jagdtrieb
  • Kann kindliche Impulse als Spielaufforderung missverstehen

Tipp: Nur mit viel Platz, Erfahrung und klarer Abgrenzung zum Kinderbereich halten.

3. Pitbull: Kraftvoll und loyal – aber mit komplexer Vergangenheit

Pitbulls können liebevoll und anhänglich sein – aber sie stammen aus einer Zuchtlinie, die auf Kampfverhalten ausgelegt war. Ihr Beissdruck ist extrem hoch, ihr Reaktionsvermögen blitzschnell. Ohne perfekte Sozialisierung kann das zur Gefahr werden.

  • Oft schlechte Erfahrungen durch Vorbesitzer oder Haltung
  • Unsicher bei plötzlichen Reizen, z. B. Kinderschreie oder hektische Bewegungen
  • Manche Kantone oder Länder führen sie auf Listenhunderassen

Tipp: Nur für sachkundige Halter mit Bewilligung – und nie unbeaufsichtigt mit Kindern lassen.

4. Weimaraner: Edel, aktiv – aber fordernd

Der Weimaraner ist ein Jagdhund mit feiner Nase, hoher Intelligenz und grossem Bewegungsdrang. Diese Eigenschaften machen ihn für die Haltung in einem aktiven Erwachsenen-Haushalt ideal – aber im Alltag mit Kindern kann er schnell überfordert oder unruhig werden.

  • Reagiert empfindlich auf Unruhe, Chaos oder inkonsequente Erziehung
  • Benötigt tägliche geistige und körperliche Auslastung
  • Kann Besitzverhalten gegenüber Spielsachen oder Futter zeigen

Tipp: Kein typischer Familienhund – eher für kinderlose Sport- oder Jagdbegeisterte geeignet.

5. Husky: Freundlich, aber nicht kontrollierbar

Der Siberian Husky ist freundlich und verspielt – aber auch ein notorischer Ausbrecher, Ausdauerläufer und Eigenbrötler. Für Familien mit Garten, Auslauf und viel Zeit mag das gehen – doch für Haushalte mit kleinen Kindern ist diese Kombination meist zu viel.

  • Kaum abrufbar bei Reizen wie Joggern, Wild oder spielenden Kindern
  • Unermüdlich, wenn nicht täglich ausgelastet
  • Kann Regeln schwer akzeptieren und testet Grenzen

Tipp: Huskys sind charmant – aber ohne Routine und Platz kaum zu führen.

6. Rottweiler: Ruhig, aber dominant und wachsam

Rottweiler gelten als ruhige Kraftpakete. Ihre hohe Intelligenz gepaart mit Schutzinstinkt macht sie zu hervorragenden Wachhunden – allerdings auch zu potenziellen Sicherheitsrisiken bei unklarer Führung und fehlender Sozialisierung.

  • Kann kindliches Verhalten als Unsicherheit oder Bedrohung missdeuten
  • Grosser körperlicher Kraftaufwand nötig bei Leine oder Spiel
  • Oft durch Medien stigmatisiert – entsprechend eingeschränkt in der Haltung

Tipp: Nur für ruhige, erfahrene Halter mit Hundeverständnis – nicht als Spielpartner für Kinder gedacht.

7. Akita: Distanziert und eigenständig

Der Akita stammt aus Japan und wurde ursprünglich zur Jagd und als Wachhund gehalten. Er ist würdevoll, aber auch eigensinnig und schwer zu lenken. Seine Toleranzgrenze gegenüber hektischen Kindern kann schnell überschritten sein.

  • Hohe Reizschwelle – aber plötzliche Reaktionen, wenn diese überschritten ist
  • Akzeptiert meist nur „sein“ Rudel – Fremde werden kritisch beäugt
  • Ungeeignet für unkontrollierte Kinderkontakte oder häufig wechselnde Besuchssituationen

Tipp: Kein Hund für Spielgruppen oder grosse Familien – eher für ruhige Einzelpersonen oder Paare.

8. Chow Chow: Stolz, unabhängig – kaum belastbar

Der Chow Chow sieht aus wie ein Plüschtier – ist aber ein sehr ernster und unabhängiger Charakter. Seine Erziehung ist anspruchsvoll, sein Vertrauen muss man sich erarbeiten. Bei Unsicherheit oder Reizüberflutung zieht er sich zurück oder schnappt.

  • Keine klassische Bindungsfreude wie bei Labradors oder Collies
  • Fühlt sich in hektischer Umgebung schnell bedroht
  • Reagiert auf kindliches „Kuscheln“ oft ablehnend oder genervt

Tipp: Kein Kuschelhund – auch wenn das Fell etwas anderes vermuten lässt.

9. Pekinese: Klein, aber sehr territorial

Der Pekinese gilt als mutig, wachsam und – je nach Linie – regelrecht dickköpfig. Sein kleiner Körper täuscht: Er zeigt häufig starkes Revierverhalten, duldet kein Grobsein und kann bei Provokation sehr klar reagieren.

  • Hohe Geräuschempfindlichkeit
  • Schnappreaktionen bei unkontrollierter Nähe
  • Wenig Toleranz gegenüber Ziehen, Drücken oder Stolpern

Tipp: Kleine Hunde sind nicht automatisch kindersicher – besonders nicht, wenn sie Respekt einfordern.

10. Chihuahua: Winzig, aber mit grossem Ego


Der Chihuahua ist oft übersehen, wenn es um Hundesicherheit geht – dabei zeigt er erstaunlich häufig auffälliges Verhalten. Überforderung durch ständiges Hochnehmen, falsche Vermenschlichung und ständige Kinderkontakte machen ihn zum Risiko.


  • Schnell überreizt bei Lautstärke, Hektik oder Trubel
  • Neigt zu eifersüchtigem Verhalten gegenüber Kleinkindern
  • Kann schnappen oder beissen, wenn er sich bedroht fühlt

Tipp: Auch kleine Hunde brauchen klare Grenzen – und Rückzugsräume ohne Kindereinfluss.

Fazit: Informieren, nicht fürchten

Keine Hunderasse ist per se „schlecht“ – aber viele sind schlicht ungeeignet für das hektische, impulsive und laute Umfeld kleiner Kinder. Wer sich als Familie für einen Hund entscheidet, sollte sich mit den Eigenheiten der Rasse befassen, Trainingsangebote nutzen – und die Entscheidung gut abwägen.

Denn ein treuer Begleiter kann Grosses bewirken. Aber nur, wenn Mensch und Tier zueinander passen.

 

Quelle: hundenews.ch-Redaktion
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