Vom Welpen bis zum Senior – so verändert sich der Nahrungsbedarf Ihres Hundes

Die Ernährung eines Hundes ist ein wichtiger Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden.Der Nahrungsbedarf Ihres Vierbeiners verändert sich im Laufe seines Lebens erheblich. Vom energiegeladenen Welpen über den ausgewachsenen Junghund bis hin zum ruhigen Senior hat jede Lebensphase ihre eigenen Bedürfnisse.

Im folgenden Beitrag erfahren Sie mehr über die altersgerechte Ernährung Ihres Vierbeiners.

Welpenalter: Gesunder Start ins Leben

In den ersten Lebensmonaten wächst ein Welpe rasant – sowohl körperlich als auch geistig. Um diesen Entwicklungsprozess optimal zu unterstützen, benötigt er eine spezielle Ernährung mit besonders viel Energie, hochwertigen Proteinen, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren. Diese fördern unter anderem den Knochenaufbau, die Gehirnentwicklung und ein starkes Immunsystem.

Während der Entwöhnung von der Muttermilch – meist zwischen der 3. und 6. Lebenswoche – beginnt die Umstellung auf feste Nahrung. Spezielles Welpenfutter ist in dieser Phase wichtig, da es in seiner Zusammensetzung genau auf die Bedürfnisse junger Hunde abgestimmt ist. Es wird empfohlen, Welpen zunächst vier bis fünf kleine Mahlzeiten pro Tag zu füttern, da ihr Magen noch klein ist und sie Nahrung besser in kleinen Portionen aufnehmen.


Welpen benötigen auf das Alter abgestimmtes Futter. (Bild: sergey kolesnikov – shutterstock.com)

Junghundphase: Wachstum mit Augenmass

Ab dem vierten Lebensmonat, je nach Rasse, beginnt die sogenannte Junghundphase. Der Körper wächst weiter, aber der Energiebedarf nimmt langsam ab – besonders bei grossen Rassen ist jetzt Vorsicht geboten. Zu viel Energie und Kalzium können zu Skelettproblemen führen, da sich Knochen und Gelenke noch nicht vollständig entwickelt haben.

Ein häufiger Fehler ist die Überfütterung in der Annahme, man tue dem Hund damit etwas Gutes. Doch das Gegenteil ist der Fall: Ein zu schnelles Wachstum kann langfristige gesundheitliche Schäden verursachen. Die Umstellung von Welpen- auf Adult-Futter sollte schrittweise erfolgen und je nach Rasse und Grösse zwischen dem 6. und 15. Lebensmonat abgeschlossen sein. Bei Fragen kann es sinnvoll sein, den Tierarzt zu kontaktieren.

Erwachsenenalter: Gewicht halten, Muskulatur stärken

Ein ausgewachsener Hund hat in der Regel zwischen dem 1. und 7. Lebensjahr einen stabilen Nährstoffbedarf. Jetzt geht es vor allem darum, das Gewicht zu halten, Muskulatur und Immunsystem zu stärken und die Verdauung zu unterstützen. Dabei sollte das Futter an das Aktivitätslevel des Hundes angepasst werden. Ein sportlich aktiver Hund benötigt mehr Energie als ein gemütlicher Familienhund mit geringem Bewegungsdrang.

Zudem ist zu beachten, dass kastrierte Hunde oft einen niedrigeren Grundumsatz haben. Das bedeutet, sie verbrauchen weniger Energie und neigen schneller zu Übergewicht. Eine kalorienreduzierte Ernährung oder ein spezielles Futter für kastrierte Hunde kann helfen, das Idealgewicht zu halten.


Hundehalter sollten stets auf das Gewicht des Tiers achten. (Bild: Boryana Manzurova – shutterstock.com)

Seniorenalter: Mehr als nur weniger Futter

Mit zunehmendem Alter verändern sich nicht nur die Bewegungsgewohnheiten des Hundes, sondern auch sein Stoffwechsel. Senioren – in der Regel Hunde ab sieben Jahren, bei grossen Rassen etwas früher – benötigen weniger Energie, aber dafür eine höhere Nährstoffdichte. Leicht verdauliche Proteine, ein moderater Fettgehalt und ausreichend Ballaststoffe helfen, das Wohlbefinden zu erhalten.

Besonders wichtig sind jetzt Zutaten, die die Gelenkgesundheit fördern, wie etwa Glucosamin und Chondroitin. Auch die Zahngesundheit kann eine Rolle spielen – weicheres Futter oder kleinere Kroketten sind dann oft besser geeignet. Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme oder Nierenschwäche sind bei älteren Hunden keine Seltenheit und sollten bei der Futterwahl berücksichtigt werden. Ein speziell auf Senioren abgestimmtes Futter kann helfen, Altersbeschwerden vorzubeugen oder zu lindern.


Mit zunehmendem Alter verändert sich der Nährstoffbedarf des Hundes. (Bild: Magui RF – shutterstock.com)

Sonderfälle und individuelle Anpassungen

Neben den altersbedingten Unterschieden gibt es auch individuelle Faktoren, die den Nahrungsbedarf beeinflussen: Unverträglichkeiten, Allergien, Übergewicht oder chronische Erkrankungen erfordern oft eine gezielte Anpassung der Fütterung. In solchen Fällen ist es ratsam, tierärztlichen Rat einzuholen oder sich an einen zertifizierten Hundeernährungsberater zu wenden.

Auch Nahrungsergänzungsmittel können in bestimmten Situationen sinnvoll sein – etwa zur Unterstützung von Haut, Gelenken oder dem Verdauungssystem. Wichtig ist dabei: Ergänzungsmittel sollten gezielt und nie ohne Grund eingesetzt werden. Mehr hilft nicht immer mehr.

Bedeutung regelmässiger Gewichtskontrollen

Unabhängig vom Alter Ihres Hundes sind regelmässige Gewichtskontrollen ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Schon wenige zusätzliche Kilos können zu Gelenkproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes führen – besonders bei kleineren Hunderassen. Ein einfacher Trick: Streichen Sie mit den Händen über die Rippen Ihres Hundes. Diese sollten gut tastbar, aber nicht sichtbar sein. Bei Unsicherheit hilft ein Besuch beim Tierarzt oder eine Ernährungsberatung. Durch kontinuierliches Beobachten und Wiegen lässt sich frühzeitig erkennen, ob die aktuelle Fütterung angepasst werden sollte – und das ist oft entscheidend für ein langes, gesundes Hundeleben.

Angepasstes Futter für jedes Alter

Hunde begleiten uns über viele Jahre hinweg – vom tapsigen Welpen bis zum treuen Senior. Jede Lebensphase bringt ihre eigenen Herausforderungen und Chancen mit sich, auch in Bezug auf die Ernährung. Wer die Fütterung bewusst an Alter, Aktivität und Gesundheitszustand seines Hundes anpasst, trägt massgeblich dazu bei, dass das Tier gesund, vital und zufrieden bleibt.

Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten, im Gewicht oder im Appetit Ihres Vierbeiners – sie sind oft die ersten Hinweise darauf, dass eine Anpassung der Ernährung notwendig sein könnte. Und vergessen Sie dabei nicht, dass jeder Hund einzigartig ist.

 

Titelbild: T.Vyc – shutterstock.com

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