Sicher unterwegs: Welche Transportboxen und Gurtsysteme im Auto sinnvoll sind

Autofahrten sind für Hunde nur dann stressfrei und sicher, wenn passende Sicherungslösungen verwendet werden. Transportboxen, Gurte oder Käfige schützen Hund und Insassen gleichermassen bei plötzlichem Bremsen oder Unfall. Wichtig sind Normen, Passform und korrekte Befestigung – ohne Kompromisse bei Komfort und Sicherheit.

Viele Hundebesitzer unterschätzen die Risiken bei ungesichertem Transport. Der folgende Artikel erläutert, worauf beim Kauf einer Transportbox oder eines Sicherheitsgurts zu achten ist, welche Systeme Crash‑getestet sind und wie sie korrekt eingesetzt werden.

Wesentliche Kriterien für sichere Transportlösungen



  • Crash‑Tests und Normen: Systeme sollten nach anerkannten Standards geprüft sein. Beispiele sind ECE R‑17, FMVSS 213, DIN‑75410‑2 etc. Nur geprüfte Produkte garantieren geprüfte Sicherheit. (vgl. Marken wie AllSafe, Sleepypod).
  • Passform & Grösse: Hund muss sitzen, stehen und liegen können. Gurtsysteme dürfen nicht drücken oder den Bewegungsablauf stark einschränken. Boxen sollten genügend Innenraum bieten und strukturell robust sein.
  • Befestigung: Box oder Gurt muss sicher im Fahrzeug verankert sein – z. B. mit ISO‑Fix, Kindersitzösen, stabilen Gurten oder Schrauben. Lockere Konstruktionen sind gefährlich.
  • Material und Komfort: Robuste Materialien, gute Belüftung, glatte Innenflächen und rutschfester Boden. Polsterung und eventuell abnehmbare Bezüge erhöhen Komfort und Reinigbarkeit.
  • Sichtbarkeit und Bedienung: Gurtsysteme mit reflektierenden Elementen, leichte Handhabung beim An- und Abschnallen, Reinigung und Handling im Alltag bedacht.

Tipp: Vor dem Kauf das Hundgewicht, die Masse des Kofferraums / Rücksitzbank genau ausmessen – besser etwas mehr Platz als zu wenig.

Transportboxen & Kofferraumkäfige



Starre Käfige und Transportboxen

  • Crash‑getestete Boxen wie Variocage zeigen besonders gute Stabilität bei Seiten‑ und Frontalaufprall.
  • Boxen aus Aluminium oder Stahl sind stabiler, langlebiger und bieten bei Unfällen mehr Schutz als weiche oder faltbare Varianten.
  • Kofferraumkäfige (Cargo Barriers) verhindern, dass ein Hund aus dem Kofferraum in den Fahrgastraum gelangt – wichtig sowohl bei Kombis/SUVs als auch bei Kleinwagen mit umklappbarer Rückbank.

Weiche Boxen & Carrier

  • Geeignet nur für sehr kurze Fahrten oder wenn gesetzliche Normen nicht Pflicht sind – viele weiche Boxen sind nicht crash‑getestet und bieten wenig Schutz bei starken Kräften.
  • Wenn verwendet, dann mit stabilen Rahmen, guter Polsterung und Sicherung gegen Verrutschen. Bodenbefestigung und Gurte können helfen.

Tipp: Für Hunde, die viel Autoreisen machen, lohnt sich eine hochwertige starre Box – diese amortisiert sich über Sicherheit und Haltbarkeit.

Gurtsysteme und Sicherheitsgeschirr

  • Original AllSafe Harness: Ein europäisches Produkt, mehrfach geprüft nach Normen wie DIN‑75410‑2, ECE R‑17 etc. Es ist sehr belastbar, mit reflektierenden Streifen und komfortabel.
  • Sleepypod Clickit Sport / Terrain: Gurtsysteme mit Crash‑Tests, die auch bei ECE/US Child Safety Seat Standards geprüft sind. Hervorragende Kopf‑ und Brustabdeckung, gute Passform.
  • Ruffwear Load Up Harness: Ebenfalls crash‑getestet (z. B. Sled‑Test) in verschiedenen Gewichtsklassen. Befestigung möglichst tief auf dem Hunderrücken, damit Bewegungsfreiheit erhalten bleibt und das Risiko des Umkippens reduziert wird.
  • Kurgo Impact Harness: Für grössere Hunde, mit starken Materialien, mehrfach geprüften Gurten und guter Sicherheitsleistung.

Tipp: Vor jeder Fahrt das Geschirr auf richtige Passform prüfen – es darf nicht scheuern und sollte stramm sitzen, aber nicht einschnüren.

Rechtliche Aspekte & Verantwortung

  • In vielen Ländern gibt es Vorschriften, dass Tiere so im Fahrzeug transportiert werden müssen, dass sie weder Ablenkung noch Gefahrenquelle für Fahrer und andere sind. Verstösse können Bussgelder nach sich ziehen.
  • Ungesicherte Hunde wirken bei Unfällen wie Projektile – mit erheblichen Verletzungsrisiken sowohl für Hund als auch für Menschen.
  • Versicherung im Schadenfall: Wenn Hund durch unzureichende Sicherung verletzt wird oder Schaden verursacht, kann dies Auswirkungen auf Haftung und Versicherung haben. Empfehlungen und Normen einhalten kann helfen. (Hinweis aus Herstellernormen und Prüfinstitutionen.)

Tipp: Gurt oder Box sollte fest installiert werden – lose Teile können bei einem Unfall im Wagen umherfliegen und Schäden davonzutragen.

Fazit

Sichere Transportboxen und Gurtsysteme sind unverzichtbar für Hund und Mensch auf Reisen mit dem Auto. Empfehlenswert sind Systeme mit geprüften Crash‑Tests, geeigneter Grösseneinteilung und korrekter Befestigung.

Boxen bieten besonders bei grösseren oder aktiven Hunden maximalen Schutz, Gurtsysteme sind flexibler und oft komfortabler. Wer Planung, Qualität und Bedienung ernst nimmt, reist nicht nur gesetzeskonform, sondern schützt die eigene Liebling ‒ und erhöht Sicherheit für alle Insassen.

 

Quelle: hundenews.ch‑Redaktion
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