Gesunde Ernährung für Hunde: Von Brocken bis BARF – was wirklich sinnvoll ist

Die Ernährung von Hunden ist vielfältiger geworden als je zuvor. Zwischen industriellem Trockenfutter und rohen BARF-Menüs stehen Halter vor einer grossen Auswahl.

Fachleute betonen, dass die richtige Fütterung von Alter, Aktivität und Gesundheit abhängt. Moderne Studien liefern wichtige Hinweise, welche Futterarten in welchen Situationen die besten Ergebnisse bringen.

Trockenfutter: praktisch und bewährt



Trockenfutter ist nach wie vor die meistgenutzte Fütterungsform. Es ist lange haltbar, leicht portionierbar und in zahlreichen Rezepturen erhältlich. Moderne Premiumsorten setzen zunehmend auf hochwertige Proteine, reduzierte Füllstoffe und zugesetzte Vitamine.

Die Vorteile liegen in der einfachen Handhabung und dem vergleichsweise günstigen Preis. Kritisch betrachtet werden allerdings Konservierungsstoffe, hoher Kohlenhydratanteil und eine zum Teil unklare Deklaration der Zutaten. Gerade günstige Sorten enthalten oft Getreide oder tierische Nebenerzeugnisse, die nicht optimal verdaulich sind.


Tipp: Trockenfutter sollte stets mit frischem Wasser angeboten werden, da Hunde ihren Flüssigkeitsbedarf nicht nur über das Futter decken.

Nassfutter: Vielfalt mit höherem Wasseranteil

Nassfutter enthält deutlich mehr Feuchtigkeit und ist daher für Hunde mit geringem Trinkverhalten geeignet. Viele Tiere empfinden Nassfutter als schmackhafter, da es intensiver riecht und weicher ist.

Der höhere Wassergehalt unterstützt die Nierenfunktion und kann Blasenproblemen vorbeugen. Allerdings sind geöffnete Dosen nur begrenzt haltbar, und der Preis pro Portion liegt über dem von Trockenfutter.

BARF: Rohfütterung als Trend

Die Abkürzung BARF steht für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“. Hierbei werden Fleisch, Knochen, Innereien, Gemüse und Zusätze roh verfüttert. Befürworter betonen die Natürlichkeit und die Möglichkeit, individuell auf den Hund einzugehen.

Kritisch ist der Aufwand: BARF erfordert genaue Kenntnisse über Nährstoffbedarfe. Fehler bei der Zusammensetzung können zu Mangelerscheinungen führen. Zudem besteht ein Risiko durch Keime und Parasiten, wenn Hygiene nicht konsequent eingehalten wird.

  • Fleisch liefert Proteine und Energie
  • Knochen versorgen mit Kalzium
  • Gemüse bringt Vitamine und Ballaststoffe
  • Öle liefern essentielle Fettsäuren

Tipp: Ein Fütterungsplan vom Tierarzt oder Ernährungsberater hilft, Nährstofflücken bei BARF zu vermeiden.

Hausmannskost: gekocht, aber nicht immer ausgewogen

Manche Hundebesitzer bereiten Mahlzeiten selbst zu. Gekochtes Fleisch, Reis oder Gemüse wirken auf den ersten Blick gesund. Allerdings sind viele Rezepte nicht ausgewogen, sodass wichtige Vitamine oder Spurenelemente fehlen können. Fachliche Beratung ist hier ebenso wichtig wie bei BARF.

Snacks und Ergänzungen



Neben der Hauptnahrung spielen Leckerchen eine wichtige Rolle – ob zur Belohnung oder als Beschäftigung. Natürliche Kausnacks wie getrocknete Rinderhaut oder Kauwurzeln sind gesünder als stark verarbeitete Produkte. Nahrungsergänzungen wie Omega-3-Öle oder Gelenkpulver können sinnvoll sein, sollten aber nur gezielt eingesetzt werden.


Tipp: Snacks sollten maximal 10 Prozent der täglichen Kalorienmenge ausmachen, um Übergewicht zu vermeiden.

Welche Ernährung ist die richtige?

Die Entscheidung hängt von individuellen Faktoren ab. Alter, Rasse, Gewicht, Aktivitätslevel und mögliche Krankheiten bestimmen, welche Fütterungsart geeignet ist. Ein Arbeitshund benötigt beispielsweise mehr Energie als ein älteres Tier mit Bewegungsproblemen.

Auch Allergien oder Unverträglichkeiten spielen eine wachsende Rolle. Immer mehr Hersteller bieten hypoallergene Spezialfutter an, die auf bestimmte Proteinquellen verzichten.

Fazit: Vielfalt mit Verantwortung

Trockenfutter, Nassfutter und BARF haben jeweils Vor- und Nachteile. Während Trockenfutter praktisch ist, bietet BARF grösstmögliche Individualisierung – allerdings mit höherem Risiko für Fehler. Nassfutter liegt geschmacklich vorn, ist aber teurer und weniger haltbar.

Entscheidend ist, die Fütterung an den Hund und seine Bedürfnisse anzupassen. Beratung durch Fachleute ist der sicherste Weg, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten und langfristig Gesundheit sowie Vitalität zu sichern.

 

Quelle: hundenews.ch-Redaktion
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