Hundefell im Wandel der Jahreszeiten: Pflege, Ernährung und Schutz
Das Fell von Hunden reagiert auf Licht, Temperatur und hormonelle Veränderungen. Die Pflege erfordert Anpassung an die jeweilige Jahreszeit.
Hundefell erfüllt Schutzfunktionen und spiegelt oft den Gesundheitszustand wider. Der jahreszeitliche Fellwechsel ist ein biologischer Prozess, der durch Pflege, Ernährung und Umweltbedingungen beeinflusst wird.
Biologische Grundlagen des Fellwechsels
Hunde besitzen zwei Felltypen: das Deckhaar, das vor Nässe und mechanischer Einwirkung schützt, und die Unterwolle, die isolierend wirkt. Der Fellwechsel wird durch Tageslichtlänge, Temperatur und Hormone gesteuert. In der Regel erfolgt er zweimal pro Jahr – im Frühling, um das dicke Winterfell abzustossen, und im Herbst, um das wärmende Unterfell aufzubauen.
Ein gesunder Fellwechsel dauert mehrere Wochen und kann je nach Rasse, Alter und Gesundheitszustand unterschiedlich stark ausfallen. Bei Wohnungshunden kann er weniger ausgeprägt sein, da künstliches Licht und konstante Temperaturen den natürlichen Rhythmus verändern.
Jahreszeitliche Pflegeroutinen
Im Frühling steht das Entfernen der dichten Winterunterwolle im Vordergrund. Spezielle Striegel und Unterwollbürsten erleichtern die Arbeit und verhindern Filzbildung. Im Sommer bietet ein regelmässiger Kammstrich Schutz vor Überhitzung, ohne den natürlichen Sonnenschutz des Deckhaars zu zerstören.
Im Herbst ist die Pflege auf den Aufbau des Winterfells ausgerichtet. Regelmässiges Ausbürsten verhindert Knotenbildung und unterstützt die gleichmässige Verteilung von Hautfetten. Im Winter schützt sauberes, gepflegtes Fell besser vor Nässe und Kälte.
Ernährung als Schlüssel zu gesundem Fell
Eine ausgewogene Ernährung unterstützt den Fellwechsel und die Hautgesundheit. Proteine liefern die Bausteine für Keratin, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren fördern Glanz und Elastizität. Zink, Biotin und Vitamin E sind ebenfalls wichtige Nährstoffe für Fell und Haut.
Hochwertiges Futter oder gezielte Ergänzungen können Mangelerscheinungen vorbeugen. Bei Fellproblemen trotz ausgewogener Ernährung sollte eine tierärztliche Untersuchung erfolgen, um Hauterkrankungen oder hormonelle Störungen auszuschliessen.
Schutz vor Umwelteinflüssen
Je nach Jahreszeit kann das Fell unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sein. Im Sommer ist es UV-Strahlung und Insektenbissen, im Winter Feuchtigkeit, Schnee und Streusalz. Diese Einflüsse können Haut und Fellstruktur schädigen.
Nach Spaziergängen im Winter ist das Abspülen von Pfoten und Bauchpartie wichtig, um Salzreste zu entfernen. Im Sommer hilft regelmässige Kontrolle, Zecken oder Hautirritationen frühzeitig zu erkennen. Schutzmäntel können bei kurzhaarigen Rassen im Winter oder bei empfindlichen Tieren auch im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung sinnvoll sein.
Fellpflege als Gesundheitsindikator
Veränderungen im Fell – wie verstärkter Haarausfall, Brüchigkeit oder Verfärbung – können erste Anzeichen für Krankheiten sein. Stoffwechselstörungen, Parasitenbefall oder Mangelernährung äussern sich oft zuerst am Haarkleid. Eine regelmässige Kontrolle beim Bürsten ermöglicht das frühzeitige Erkennen solcher Veränderungen.
Fazit: Ganzjährige Aufmerksamkeit zahlt sich aus
Das Hundefell ist mehr als ein ästhetisches Merkmal – es ist ein zentrales Element für Wohlbefinden und Schutz. Wer jahreszeitliche Besonderheiten beachtet, die Pflege anpasst und auf Ernährung sowie Umwelteinflüsse achtet, trägt entscheidend zur Gesundheit und Lebensqualität des Tieres bei.
Quelle: hundenews.ch-Redaktion
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