Hundepflege zuhause: Fell, Pfoten und Pflegeguide
Eine regelmässige Pflege zuhause sorgt für Hygiene, Gesundheit und Bindungsstärkung – mit wenigen Routinen wird ein Hund zum entspannten Begleiter.
Pflege ist mehr als Reinigen – sie schärft das Auge für Veränderungen, baut Vertrauen auf und vermeidet Gesundheitsstress. Gute Pflegroutinen stärken Haustierbindung und Alltagssicherheit.
1. Fellpflege: Bürsten je nach Felltyp
Die Basis der Hundepflege bildet eine gezielte Fellpflege:
- Kurzhaar: Zweimal wöchentlich mit weicher Bürste – entfernt lose Haare und verteilt Hautfett.
- Langes Fell: Täglich kämmen – verhindert Verknotung, fördert Hautdurchlüftung.
- Doppeltes Fell: In Fellwechselzeiten intensivieren – rextrahiert Unterwolle und minimiert Haarausfall im Haus.
- Nass- oder Outdoorhunde: Nach Spaziergängen das Fell mit Handtuch trocken tupfen – verhindert Geruchsbildung und Hautreizungen.
2. Pfoten- und Krallenpflege: Sicherheit geht vor
Pfotenpflege schützt vor Verletzungen und Schmerzen:
- Sohlen kontrollieren: Nach jeder Wanderung auf Fremdkörper prüfen.
- Krallen schneiden: Alle 4–6 Wochen vorsichtig kürzen – keine Schmerzen auslösen.
- Eis und Streusalz meiden: Barriere mit Pfotenbalsam oder Pfotensocken schützen.
- Natürliche Pflegestoffe: Ringelblume- oder Calendula-Salbe gegen Risse verwenden.
3. Ohren- und Augenpflege: Hygiene punktuell
- Ohrenreinigung: Mit Ohrenreiniger und Wattestäbchen – nie tief ins Ohr einführen.
- Kontrolle auf Infektionen: Rötung, Geruch oder Schwellung beim Tierarzt zeigen.
- Augenkontrolle: Keine Fremdkörper, heller Ausfluss normal.
- Tränenverfärbung bei hellen Fellarten: Mit lauwarmer Kochsalzlösung abwischen – vorsichtig.
4. Fell- und Hautinspektion: Vorsorge ist Bewegung
Pflege ist gleichzeitig Gesundheitscheck:
- Hautchecks: Zweimal im Monat auf Knoten, Rötungen oder Parasiten prüfen.
- Felllücken: Untersuchung bei vermehrtem Kratzen – kleinflächige Hautprobleme früh entdecken.
- Zecken-Check: Nach Waldspaziergängen – hinter Ohren, Hals und Brustfalte.
- Flohbefall früh erkennen: Kleine Punkte im Fell deuten sofortige Behandlung an.
5. Baden: Wann, wie und womit?
- Bedarfsgerecht waschen: Nicht öfter als einmal pro Monat – sonst Fett entfernen.
- Hundefreundliches Shampoo: pH-neutral, ohne Duftstoffe.
- Gründlich spülen: Shampoo vollständig entfernen, besonders Hautfalten doppelt spülen.
- Pflegeprodukte: Conditioner oder Pflegespray bei langem Fell eingesetzt.
6. Zahnreinigung: Basis für Mundgesundheit
- Zähneputzen: Mindestens zweimal pro Woche – Zahnpasta für Hunde verwenden.
- Kauprodukte: Zahnsticks und Kauknochen ergänzen mechanisch.
- Zahnkontrolle: Zahnstein, Rötung oder Mundgeruch rechtzeitig behandeln lassen.
- Zahnpflegeplan: Zahnputzroutine nach Spaziergängen aufbauen – Futterreste vermeiden.
7. Fellpflege saisonal anpassen
- Winterpflege: Schutzpfotenbalsam gegen Schnee und Salz.
- Sommerpflege: Pfefferminz-Pflegesprays gegen Insekten verwenden.
- Wechselpflege: Fellwechsel mit unterstützenden Nahrungsergänzern fördern.
- Urlaubsflege: Vorrat an Pflegeprodukten mitnehmen.
8. Pflege als Bindungspuzzle
- Belohnung: Pflege mit Leckerli oder Lob begleiten – Routine fördert Vertrauen.
- Sanfte Bewegungen: Schulter, Rücken und Bein – beruhigende Massage integriert.
- Ruhige Umgebung: Kein Lärm – alltagsfreier Ort wählen.
- Routine etablieren: Täglich zur selben Zeit – Fellpflege wird Teil des kleinen Alltags.
9. Pflegeprodukte fürs Zuhause
- Bürsten-Set: Kurz- und Langhaarbürste plus Entfilzer – breit genug im Schrank.
- Körperpflege: Pfotensalbe, Ohrenreiniger, Augentücher und Fellpflegeprodukte gehören zur Basisausstattung.
- Reinigungs-Set: Hundehandtücher, Fussmatte und Desinfektionstücher integrieren.
- Erste-Hilfe-Kit: Schere, Pinzette und Desinfektion bei kleinen Verletzungen immer vorhanden.
10. Fachliche Pflege: Wann der Profi gefragt ist
- Langhaarfrisur: Beim Trimmen oder Scheren – Hundesalon aufrufen.
- Zahnsteinentfernung: Nur beim Tierarzt durchführen lassen.
- Wundversorgung: Nach Verletzungen oder Rasurstellen antiseptisch behandeln lassen.
- Parasitenbefall: Flöhe oder Zecken mit Tierarztlösung behandeln lassen.
- Langzeitschutz: Im Jahresplan achten – Impfungen, Entwurmung, Parasitenkontrolle.
Fazit
Pflege ist mehr als Ästhetik – sie schützt, schafft Nähe und erhält Gesundheit. Eine durchdachte Routine stärkt Beziehung zwischen Tier und Mensch. Mit rund zehn Minuten Aufwand pro Woche lässt sich langfristig viel erreichen – zum Wohl von beiden.
Quelle: hundenews.ch-Redaktion
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