Online-Welpenkauf: Die bittere Wahrheit hinter süssen Bildern und tiefen Preisen
Ein Klick – und ein süsser Welpe scheint auf dem Weg ins neue Zuhause. Doch hinter Online-Angeboten verbergen sich oft Qualzuchten, kranke Tiere und betrügerische Verkäufer. Leidtragende sind Hunde und Halter gleichermassen.
Tausende Welpen werden jährlich in die Schweiz importiert – viele davon aus osteuropäischen Zuchtanlagen. Die Folgen: chronisch kranke Tiere, hohe Tierarztkosten und viel Leid. Dieser Artikel zeigt, wie sich Betrug erkennen lässt, warum Qualzucht gefährlich ist und welche Alternativen es für verantwortungsvolle Tierfreunde gibt.
1. Der illegale Welpenhandel boomt
Die Nachfrage nach Hunden ist hoch, besonders nach «besonderen» Rassen – klein, flauschig, modisch. Genau darauf haben sich internationale Welpenhändler spezialisiert. Viele Tiere stammen aus sogenannten Zuchtfabriken:
- Hündinnen werden dort unter schlechtesten Bedingungen gehalten und permanent gedeckt
- Die Welpen werden viel zu früh von der Mutter getrennt
- Kranke Tiere werden unter Medikamenten transportiert, damit Symptome unterdrückt bleiben
In der Schweiz wurden in den letzten Jahren vermehrt solche Fälle bekannt – inklusive gefälschter Impfausweise und illegaler Einfuhr.
2. Woran erkennt man unseriöse Angebote?
Online-Inserate für Hunde wirken oft professionell – mit süssen Bildern und angeblich «geimpften» Tieren. Doch es gibt Warnzeichen:
- Keine Möglichkeit, Muttertier und Wurf zu besichtigen
- Treffpunkt auf Parkplätzen oder Raststätten
- Welpen unter 10 Wochen – gesetzlich verboten
- Fehlende Chipnummern oder Herkunftsnachweise
- Besonders tiefe Preise bei angeblich «reinrassigen» Tieren
Oft stammen die Fotos der Welpen von anderen Webseiten und wurden kopiert. Auch die Kommunikation erfolgt meist ausschliesslich über Messenger oder anonyme Telefonnummern.
3. Die gesundheitlichen Folgen für den Welpen
Tiere aus unseriösen Zuchten tragen ein hohes Risiko in sich:
- Infektionen wie Parvovirose, Giardien oder Zwingerhusten
- Erbliche Leiden wie Hüftdysplasie, Augen- oder Herzfehler
- Psychische Störungen durch fehlende Sozialisation
- Verhaltensauffälligkeiten und Angststörungen
Zahlreiche Welpen landen in der Tierklinik – oder sterben kurz nach der Ankunft beim Käufer. Die emotionalen und finanziellen Folgen sind oft gravierend.
4. Was sagt das Gesetz?
Die Schweizer Tierschutzverordnung schreibt klare Regeln vor:
- Importierte Hunde müssen mindestens 15 Wochen alt sein
- Sie benötigen gültige Impfungen und Chip mit Registrierung
- Verkauf darf nur mit Herkunftsnachweis und Übergabevertrag erfolgen
Seit 2025 ist die Kontrolle beim Welpenimport verschärft worden – doch der illegale Markt boomt weiter, oft über versteckte Kanäle.
5. Besser: Tierheim oder seriöse Zucht
Wer einem Tier ein Zuhause geben will, hat gute Alternativen:
- Tierheime in der Schweiz bieten viele junge und erwachsene Hunde – geimpft, sozialisiert, medizinisch betreut
- Seriöse Züchter sind bei Verbänden registriert (z. B. SKG) und lassen dich den Welpen mehrfach besuchen
- Viele Tierschutzorganisationen vermitteln auch ausländische Hunde – mit vollständigen Unterlagen
So erhältst du nicht nur einen gesunden Hund – sondern unterstützt auch keinen kriminellen Handel.
Fazit
Der Kauf eines Hundes über das Internet wirkt harmlos – doch er kann grosses Tierleid verursachen. Jeder Welpe stammt von irgendwo – und nicht jeder Züchter handelt mit Herz. Deshalb gilt: Finger weg von dubiosen Online-Angeboten. Wer mit Verantwortung handelt, schützt Tiere und sich selbst.
Quelle: hundenews.ch-Redaktion
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