Pfotenpflege zu jeder Jahreszeit: So schützen Sie Ihren Hund

Die Pfoten unserer Hunde sind täglich grossen Belastungen ausgesetzt. Ob bei langen Spaziergängen im Wald, auf heissem Asphalt oder durch Schnee und Streusalz – Hundepfoten leisten Schwerstarbeit. Dennoch wird ihre Pflege häufig unterschätzt. Einfache Routinen helfen, Verletzungen und Schmerzen zu vermeiden.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Pfoten Ihres Hundes im Winter und Sommer optimal schützen und pflegen.

Warum ist Pfotenpflege so wichtig?

Die Pfoten der Vierbeiner bestehen aus: Ballen, Krallen, Zwischenzehenhaut und empfindlicher Haut. Diese Bereiche sind nicht nur für die Fortbewegung wichtig, sondern übernehmen auch Funktionen wie Temperaturausgleich und Tastempfinden. Besonders im Winter und Sommer sind die Pfoten grossen Gefahren ausgesetzt – sei es durch Hitze, Kälte, Salz, spitze Steine oder andere Umwelteinflüsse.

Ohne regelmässige Pflege kann es schnell zu Problemen kommen: rissige Ballen, Entzündungen, Splittreste oder Fremdkörper zwischen den Zehen. Solche Beschwerden führen nicht nur zu Schmerzen, sondern auch zu Schonhaltungen und im schlimmsten Fall zu Infektionen. Eine gute Pfotenpflege ist daher ein wichtiger Beitrag zur allgemeinen Gesundheit Ihres Hundes.

Pfotenpflege im Winter

Gefahren für die Pfoten im Winter

In der kalten Jahreszeit greift Streusalz die Haut an und führt zu schmerzhaften Rissen. Schnee kann sich in den Pfotenballen festsetzen, gefrorene Wege verursachen Druckstellen, und Splitt kann die Haut zwischen den Zehen verletzen. Besonders problematisch ist die Kombination aus Nässe, Kälte und chemischen Streumitteln, die die natürliche Schutzschicht der Haut zerstören kann.


Im Winter kann sich Schnee zwischen den Pfotenballen festsetzen und zu Problemen führen. (Bild: MVolodymyr – shutterstock.com)

Schutzmassnahmen im Winter

Bereits vor dem Spaziergang sollten Sie die Pfoten Ihres Hundes mit einem schützenden Pfotenbalsam oder Pfotenwachs einreiben. Diese Produkte bilden eine wasserabweisende Barriere, die die Ballen vor dem Austrocknen und vor Salz schützt. Alternativ gibt es spezielle Hundeschuhe, die bei empfindlichen Hunden oder langen Spaziergängen in stark gestreuten Gebieten sinnvoll sein können – vorausgesetzt, Ihr Hund akzeptiert sie.

Ein weiterer Tipp: Meiden Sie stark gestreute Gehwege, wenn möglich, und bevorzugen Sie Naturwege oder Wiesen.

Pflege nach dem Spaziergang

Nach dem Spaziergang sollten die Pfoten mit lauwarmem Wasser abgespült werden, um Salz- und Schmutzreste zu entfernen. Trocknen Sie die Pfoten gründlich ab – besonders zwischen den Zehen – und kontrollieren Sie die Ballen auf Risse oder kleine Verletzungen. Bei Bedarf hilft eine pflegende Salbe, um die Haut wieder geschmeidig zu machen. Achten Sie auf erste Anzeichen von Reizungen wie Rötungen, Schuppen oder Lecken.


Regelmässige Pfotenpflege ist zu jeder Jahreszeit zu empfehlen. (Bild: Julia Suhareva – shutterstock.com)

Pfotenpflege im Sommer

Risiken bei Hitze

Im Sommer drohen andere Gefahren: Asphalt, Sand oder Beton können sich auf bis zu 60 Grad Celsius aufheizen – genug, um die empfindlichen Ballen Ihres Hundes zu verbrennen. Oft unterschätzen Halter diese Gefahr, weil sie selbst Schuhe tragen. Auch das häufige Laufen auf trockenem Untergrund kann die Haut der Ballen austrocknen und spröde machen.

Schutzmassnahmen im Sommer

Planen Sie Spaziergänge in den kühlen Morgen- oder Abendstunden, um direkte Sonneneinstrahlung und heisse Böden zu vermeiden. Ein einfacher Trick: Legen Sie Ihre Handfläche für fünf Sekunden auf den Boden – wenn es für Sie unangenehm heiss ist, ist es das auch für Ihren Hund.

Pflegen Sie die Ballen regelmässig mit feuchtigkeitsspendenden Balsamen, die die Elastizität der Haut erhalten. So vermeiden Sie Risse und Hautverhärtungen, die anfällig für Verletzungen sein können. In sehr heissen Gegenden oder bei langen Spaziergängen können auch im Sommer Pfotenschuhe helfen.

Nachsorge im Sommer

Nach dem Spaziergang lohnt sich ein kurzer Pfotencheck: Sind Fremdkörper wie Steinchen, Dornen oder Grasreste in den Zwischenräumen? Ist die Haut trocken oder gereizt? Besonders bei Hunden mit langem Fell sollten Sie auch die Haare zwischen den Ballen regelmässig kürzen, da sich dort schnell Schmutz sammelt oder Verfilzungen entstehen können.

Allgemeine Pflegeroutine für gesunde Pfoten

Unabhängig von der Jahreszeit ist es ratsam, die Pfoten mindestens einmal pro Woche gründlich zu kontrollieren. Achten Sie dabei auf:

  • Krallenlänge: Zu lange Krallen verändern die Gangart und führen zu Fehlbelastungen. Wenn Sie beim Gehen ein „Klicken“ hören, sind die Krallen meist zu lang.
  • Ballenzustand: Sind die Ballen rissig, schuppig oder sehr hart?
  • Zwischenräume: Gibt es Rötungen, Entzündungen oder Fremdkörper?
  • Verhalten Ihres Hundes: Leckt oder knabbert er oft an den Pfoten?

Wenn Sie Unsicherheiten bemerken oder Verletzungen nicht abheilen, suchen Sie einen Tierarzt auf. Besonders bei stark geröteter, nässender oder blutender Haut sollte nicht experimentiert werden.


Lange Haare zwischen den Zehen sollten besonders gepflegt werden. (Bild: In Green – shutterstock.com)

Pfotenpflege bei aktiven Hunden und Sporthunden

Hunde, die besonders aktiv sind – etwa beim Joggen, Wandern oder im Hundesport – stellen zusätzliche Anforderungen an ihre Pfoten. Durch die höhere Belastung können sich schneller Hornhaut, Druckstellen oder kleinere Verletzungen bilden. Es empfiehlt sich, die Ballen dieser Hunde regelmässig mit stärkendem Pfotenbalsam zu pflegen, der vor Reibung schützt und die Haut widerstandsfähiger macht. Nach intensiven Aktivitäten sollten die Pfoten gründlich kontrolliert und bei Bedarf gekühlt oder gepflegt werden. So bleibt Ihr sportlicher Begleiter fit und verletzungsfrei – auch bei längeren Touren oder Trainingseinheiten.

 

Titelbild: oksana2010 – shutterstock.com

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